Aktuelles

Interview mit Jugendvorstand

In wenigen Tagen starten die Jugendklassen in die Saison 2017/2018.
Jugendvorstand Stefan Schultz stellte sich für ein ausführliches Interview zur Verfügung


Die letzte Saison war die erfolgreichste im Jugendbereich der Viktoria aller Zeiten. Das kann doch diese Saison eigentlich nur schlechter werden, oder?
Wir haben diese Saison die gesteckten Ziele, u. a. den Klassenerhalt aller Verbandsliga-Mannschaften, erreicht. Damit sind wir sehr zufrieden, doch sollte man sich nicht darauf ausruhen. Die Analyse der letzten Saison zeigt, dass es teilweise sehr eng wurde. Die C-Jugend sicherte erst wenige Spieltage vor Saisonende den Klassenerhalt und die A-Jugend musste buchstäblich bis in die letzten Sekunden der Nachspielzeit des letzten Spieltages zittern. Die B1-Jugend hat die erwartet gute Rolle gespielt und einen starken sechsten Platz erreicht. Aber auch die D-Jugend hat eine gute Saison gespielt und die E-Jugend wurde wie die B2 Meister ihrer Staffel. Der Unterbau ist wichtig, denn wenn man sich die aktuelle A-Jugend betrachtet, sieht man, dass der Kern der Mannschaft aus Spielern besteht, die mindestens seit der D-Jugend bei uns spielen. Der Kader musste dann nur von Jahr zu Jahr punktuell ergänzt werden. Das ist das Konzept, das weiter verfolgt werden sollte um die C/B/A-Jugend dauerhaft in der Verbandsliga zu etablieren. Der jetzige Erfolg ist deshalb das Ergebnis kontinuierlicher Aufbauarbeit der letzten ca. acht Jahre an dem einige Trainer und Betreuer wesentlichen Anteil haben.


Wird’s schlechter oder nicht?
Wir werden zwar die jüngste A-Jugend im Wettbewerb stellen, aber der Kader hat die Qualität um die Klasse zu halten. Wenn das wieder gelingt, dürfen wir uns auf die Folgesaison freuen – vorausgesetzt wir können die Leistungsträger halten, denn die Konkurrenz schläft nicht. Bei der B-Jugend erwarte ich einen ruhigen Saisonverlauf mit einem sicheren Mittelfeldplatz. Schließlich hat das Gerüst des Teams bereits sehr viel Verbandsliga-Erfahrung in der B-Jugend gesammelt und verfügt über die notwendige Qualität. Eine sehr schwierige Saison erwarte ich für die C-Jugend. Aber hier haben wir großes Vertrauen in Trainer Patrick Schäfer, dem es hoffentlich zügig gelingen wird den Kader qualitativ voran zu bringen.


A, B und C-Jugend in der Verbandsliga – neue Kooperationen im jüngeren Bereich, neuer Kunstrasen – kann man sich vor Anfragen von Jugendspielern eigentlich noch retten?
Wir wollen Kontinuität und deshalb schauen wir nach Spielern, die uns punktuell verstärken. Die Vorgabe lautet: So viele neue Spieler wie nötig und so wenig wie möglich. Beispielsweise haben wir voriges Jahr die B-Jugend nach dem Aufstieg in die Verbandsliga mit nur drei Neuzugängen, bei einem Kader von zwanzig Spielern, verstärkt. Unsere eigenen Spieler haben Vorrang – die wollen und müssen wir weiterentwickeln. Unter Eigene verstehe ich Spieler aus Herxheim und Umgebung bzw. Jungs die schon seit Jahren bei uns sind. Nur so entstehen Bindungen und die Spieler können sich mit dem Verein identifizieren. Die Spieler die neu dazukommen müssen den Kader verstärken und es muss auch vom Charakter her passen. Kooperationen z. B. mit Hayna sind sinnvoll und funktionieren, wenn die Beteiligten vernünftig zusammenarbeiten. Die Demographie scheint zu bewirken, dass die kleinen Vereine kaum noch Mannschaften im Jugendbereich zusammen bekommen, während größere Vereine wie Herxheim, verstärkt Zulauf verzeichnen. Das hat zur Folge, dass bei den kleinen Vereinen das Trainingsgelände verwaist, während wir bei uns im Winterhalbjahr an die Kapazitätsgrenze stoßen. Schon deshalb sind Kooperationen sinnvoll. Es ist aber schon richtig, die hohen Spielklassen ziehen und natürlich auch der Kunstrasen.


Was fehlt noch um den großen Konkurrenten im Jugendbereich aus Offenbach zu überflügeln?
Wie sicher bekannt ist, fängt auch jede Jugendmannschaft in der untersten Spielklasse an. Mit der A/B-Jugend spielt Offenbach dieses Jahr in der Regionalliga und damit noch eine Klasse höher als wir. Diese hohen Spielklassen müssen über Jahre sportlich erarbeitet werden - wie bereits erwähnt, ein langwieriger Prozess und eine respektable Arbeit die dort geleistet wurde. Mit der C-Jugend spielen wir dieses Jahr eine Klasse höher als Offenbach und natürlich stehen wir mit allen Jugenden in Konkurrenz. Wir sollten uns aber von unseren Konkurrenten unterscheiden bzw. klar abgrenzen und unsere Ziele nach unseren Rahmenbedingungen ausrichten. Die Regionalliga erfordert einen deutlich höheren organisatorischen und damit finanziellen Aufwand. Auswärtsfahrten nach Koblenz, Trier usw. sind hier normal. Sollten wir das wirklichen anstreben? Die dafür notwendigen Strukturen sehe ich in Herxheim nicht gegeben. Das nächste Ziel muss deshalb sein, unsere Jugendmannschaften in der Verbandsliga zu etablieren. Wie es dann weiter geht sieht man bzw. sollen dann andere entscheiden.

Warum soll ein junges Talent nach Herxheim kommen?
Die Rahmenbedingungen sind sehr gut - die Spielklassen stimmen, wir haben qualifizierte Trainer und ein familiäres Umfeld u. a. wegen dem Jugendclubhaus. Wir wollen die Spielerfrüh an uns binden und durch gute Ausbildung an höhere Klassen heranführen. Ein Spieler soll sich bewusst für Herxheim entscheiden und nicht deshalb zu uns kommen, weil er in Offenbach nicht genommen wurde. Auf solche Zugänge verzichten wir gerne.

Heißt der Trend zu höheren Klassen im Umkehrschluss, dass Jungs, die vielleicht nicht so gut kicken, sich einen anderen Verein suchen müssen?
Nein, und das lässt sich auch einfach belegen. Aber zunächst ist die Zielsetzung, z. B. Verbandsliga für C/B/A-Jugend, eine Grundsatzentscheidung für leistungsorientierten Jugendfußball, die man so treffen kann oder auch nicht. Diese Leistungsorientierung findet sicher auch nicht jeder gut. Entscheidend ist, dass Spieler, Betreuer und die Trainer voll hinter dieser Entscheidung stehen. Die müssen schließlich in der Klasse klarkommen, sonst geht man dort sportlich unter. Die Jugendarbeit in Vereinen hat nach meinem Verständnis neben den sozialen Funktionen auch die Aufgabe junge Spieler an die aktiven Mannschaften heranzuführen. Aus einer A-Jungend-Kreisliga-Mannschaft kann man keine Spieler für eine aktive Landes- oder Verbandsligamannschaft gewinnen. Man braucht auch keine Spieler für unsere A-Jugend aus der Kreisklasse zu holen. Hier ist der Zug i. d. Regel abgefahren.
Hier noch die Erklärung warum sich Spieler keinen anderen Verein suchen müssen:
Die Entscheidung für stark leistungsorientierte Spielklassen bedeutete für uns gleichzeitig auch, dass wir den weniger leistungsorientierten Spielern bzw. den Jungs, die noch Zeit brauchen um sich weiter zu entwickeln, eine Spielmöglichkeit bieten müssen. Als wir mit der C-Jugend als erste unserer Mannschaften in die Verbandsliga aufgestiegen sind haben wir entschieden die Spielklasse anzunehmen und gleichzeitig eine C2 gemeldet. Die C2 ist inzwischen in die Kreisliga aufgestiegen. Genauso lief es voriges Jahr. Die B-Jugend stieg in die Verbandsliga auf und gleichzeitig haben wir eine B2 gemeldet, die gleich in die Kreisligaaufgestiegen ist. Inzwischen haben wir von den kleinsten Jugenden bis zur B-Jugend eine zweite Mannschaft. Für die A-Jugend haben wir nicht genug Spieler um eine A2 zu melden. u. a. deshalb kooperieren wir mit Hayna, die über eine A-Jugend verfügen. Wir können also allen unseren Spielern ein Angebot machen und das ist entscheidend. Einfach aussortiert wird bei uns keiner - auch da unterscheiden wir uns von anderen. Wir haben mehr als 200 Kinder und Jugendliche in 15 Jugendmannschaften, bei denen etwa 30 Trainer und Betreuer für den Trainings- und Spielbetrieb sorgen. Eine Vielzahl an Tätigkeiten wie Passangelegenheiten, Staffelsitzungen, Besetzung von Trainerstellen, Materialausstattung, Platzbelegung, Homepage etc. müssen hier im Hintergrund erledigt werden, damit eine so große Jugendabteilung einigermaßen rund läuft. Dabei gilt den Trainern und Betreuern sowie dem Jugendleiter und den Beisitzern im Jugendvorstand großen Dank für viele ehrenamtlich geleistete Arbeitsstunden.

Stefan, wir danken Dir für das ausführliche und informative Interview.

Zurück

Werden Sie Mitglied

Werden Sie Teil der SVH-Familie und unterstützen Sie mit Ihrem Mitgliedsbeitrag unsere Jugendarbeit, den Verein und unsere Mannschaften.

Newsletter abonnieren

Abonnieren Sie unseren kostenlosen SVH-Newsletter und Sie erhalten aktuellste Informationen rund um den Verein!

Werden Sie Sponsor beim SVH

Der SV Herxheim ist immer auf der Suche nach neuen Sponsoren und Werbepartnern! Kontaktieren Sie uns.