Interview mit Raphael Hahn

Im Vorfeld des Spiels gegen den FSV Schifferstadt führte der Rheinpfalz Mitarbeiter Gerhard Sommer ein Interview mit Raphael Hahn. Kleine Teile davon erschienen in der Rheinpfalz. Hier nun das komplette Interview

Die Viktoria hat nicht nur den Anschluss an die Spitzenplätze erreicht, sondern selbst einen eingenommen. Bei einem Sieg gegen FSV Schifferstadt und einem Remis von Marienborn ist sogar die Herbstmeisterschaft möglich. Beeindruckende Zahlen und damit Bilanz werden zuletzt gemeldet.

Ich glaube mit einer so guten Bilanz und solch einem vielversprechenden Tabellenplatz nach 14 Spieltagen haben wohl nur sehr Wenige gerechnet. Ich wusste dass wir als Mannschaft ein großes Potential mitbringen, da wir sowohl spielerisch und taktisch, aber auch kämpferisch ordentlich was drauf haben. Dass wir unsere Leistungen so konstant und mittlerweile auch souverän abrufen überrascht mich sehr positiv. Den Grund für diese Konstanz sehe Ich in der gesunden Mischung aus taktischer Disziplin, individuellem Ehrgeiz und kreativer Spielfreude auf dem Platz, sowie einem hervorragendem Teamgeist auch neben dem Platz. Eine weitere Qualität die uns in dieser Saison zunehmend auszeichnet sehe ich in der Gelassenheit, die Wir auch in Rückstand oder längeren Spielphasen ohne eigenes Tor an den Tag legen und in der Flexibilität mit der Wir auf die Spielweise des Gegners eingehen.
Ich glaube und hoffe, dass wir durch diese Mischung die laufende Saison auch weiterhin erfolgreich gestalten können, glaube aber dass durch Spekulationen über mögliche Titelgewinne keine Titel gewonnen werden.

Wie kommt es, dass gerade die Nachwuchsspieler eine solch tolle Leistung zeigen und zu dem Höhenflug der Mannschaft verhelfen?

Ich glaube, dass durch die jungen Spieler neue Impulse und Akzente im eigenen Spiel gesetzt werden können. Ich glaube wir Jungen bringen eine andere, unbeschwerte Spielfreude mitbringen die sehr gut in unsere kreative Spielweise passt.
Wir sehen uns durch den Schritt in die Aktivität mit sehr viel Neuem konfrontiert- andere Mannschaftsstrukturen, professionellere Rahmenbedingungen, härtere Zweikämpfe in intensiveren Spielen gegen unbekannte Mannschaften- Das fordert und fördert den Einzelnen und belebt unser ganzes Spiel zusätzlich. Die Liga ist neu für uns, und wir sind neu für die Liga.

Was macht den jungen Spielern besonders Spaß?

Ich glaube was wir Jungen hier besonders schätzen ist, dass wir gut aufgenommen und respektiert werden. Wir sehen uns als gleichberechtigen Teil des Teams, unsere Leistungen werden anerkannt und Wir, sowohl auf als auch neben dem Platz einfach voll in die Mannschaft eingebunden. Dass wir auf unsere Einsatzzeiten kommen tut uns natürlich auch sehr gut. Es ist schön zu wissen, dass man Teil einer erfolgreichen Mannschaft ist und Verantwortung für dieses Erfolg trägt.

Wie werdet ihr von den älteren Mannschaftskameraden aufgenommen?

Wie gesagt sind wir eine unglaublich gute Truppe, das Alter oder wer wie lange in welcher Liga gespielt hat spielt kaum eine Rolle. Wir treten uns alle mit dem nötigen Respekt gegenüber, haben aber auch keine Scheu uns auf oder neben dem Platz auch mal mit den Herrschaften der Ü30-Gruppe zu messen.

Angst muss die Mannschaft wohl vor keinem mehr haben?

Ich glaube wir hatten auch bisher keine Angst vor irgendeinem Gegner. Ich kann mich ehrlich gesagt an kein Spiel in dieser Saison erinnern, in das wir mit Angst gestartet sind. Respekt vor dem Gegner, Wille die bestmögliche Leistung zu bringen und volle Konzentration- da ist der Gegner glaube ich egal. Ich glaube Angst müssen wir keine haben, das schlimmste was passieren kann wäre ein Punktverlust. Das kann vorkommen, und macht sicher keine Freude, aber schon vor einer Partie Angst zu haben bringt nichts und hemmt glaube Ich vor allem.
Worauf Wir meiner Meinung nach achten müssen ist, in jedes Spiel mit der eben genannten Einstellung zu gehen (Respekt, Wille, Konzentration). Wir dürfen uns nicht auf einer erfolgreichen Bilanz oder hohen Siegen ausruhen und unkonzentriert werden, damit würden Wir uns selbst ein Bein stellen- Dafür ist die Konkurrenz da ;)

Wie erklären Sie das Phänomen, dass die Mombach wiederum in nur wenigen Minuten drei oder vier Treffer erzielt hat?

Das überrascht mich tatsächlich auch. Scheinbar legt sich bei dem ersten Treffer da ein Schalter um, der in den nächsten paar Minuten die Energie und die Motivation noch was nachzulegen noch mehr steigert. Ich war bisher jedes Mal fasziniert, wenn ich im Nachhinein gelesen habe wie schnell es uns gelingt nach dem ersten Tor noch weitere nachzulegen.

Wo sehen Sie die Stärken des FSV Schifferstadt?

Da muss ich tatsächlich passen, da ich mich persönlich im Vorab relativ wenig mit den kommenden Gegnern befasse und die Liga, obwohl ich Sie letzte Saison probeweise miterlebt habe, bisher noch nicht allzu gut kenne und einzuschätzen weiß. Ich hoffe allerdings, dass wir die gegnerische Stärke relativ schnell ausfindig machen und dementsprechend reagieren können. Da vertraue ich auf meine erfahrenen Teamkollegen und das Trainerteam.

Erwarten Sie einen defensiv eingestellten Gegner?

Ich glaube, dass wir uns in den folgenden Spielen aufgrund unserer guten Tabellensituation häufiger mit defensiv stehenden Gegnern konfrontiert sehen werden, auch wenn das natürlich nicht pauschal von allen kommenden Gegner zu erwarten ist. Ich glaube allerdings, dass wir mittlerweile sowohl personell als auch taktisch so flexibel sind, dass wir unser Spiel dem des Gegners entsprechend anpassen und (hoffentlich erfolgreich) gestalten können.
Wie der FSV Schifferstadt eingestellt und ausgerichtet sein wird, werde Ich wohl erst am Samstag mit Beginn der 90 Minuten erfahren.