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Siebzehn Jahre Viktoria gehen zu Ende

Interview mit Raphael Hahn


Manch einer hat sich gewundert als Raphael Hahn gegen TuS Altleiningen als Mannschaftskapitän aufgelaufen ist. Sicher eine Wertschätzung für seine stabilen Leistungen, aber auch ein Dankeschön für 17 Jahre Viktoria, denn er verlässt den Verein.

Im Sommer wechselst Du nach Leipzig und zwar nicht zu Red Bull sondern zum Studieren.
Wirst Du Dir dort einen neuen Verein suchen oder pausierst Du erst einmal?

Tatsächlich werde ich auf Leihbasis nach Leipzig gehen, vorerst befristet. Alles weitere entscheide ich in der Winterpause.
Da dieser Umzug aber nicht der Grund für mein Verlassen des Vereins ist, sondern die sich wiederholenden und langwierigen Verletzungen, werde ich mir auch dort erstmal keinen neuen Verein suchen.
Mein Spielerpass bleibt in Herxheim. Markus Meier wird ihn persönlich in seiner Brusttasche spazieren tragen und in einsamen Momenten ein Blick darauf werfen. Ich werde mich mal nach schonenderen, nicht aber weniger spaßigen Sportarten umschauen und vielleicht sieht man mich ja aber auch irgendwann, nach einer möglichen Genesung, wieder in irgendeiner unterklassigen Liga die Pille über das Grün trommeln. Mal sehen.

 

Was sind Deine ersten Erinnerungen, wenn Du an die Viktoria denkst?

Vorplätzl (mittlerweile „Alois-Adam-Platz“). 1 Sack Bälle. Die Wasserflasche am Ballfangzaun. 10 Minuten Torschuss zum Aufwärmen und dann Abschlussspiel. Und das jedes Training. Traumhaft.

In der B-Jugend konntest Du schon in der ersten Mannschaft ab und zu mittrainieren.
Das heißt ein gewisses Talent ist vorhanden. Wolltest Du nie nach weiter oben wechseln?

Das hat mich auf jeden Fall weitergebracht. Zum einen wegen der höheren Trainingsqualität, zum anderen, weil ich einfach ein paar Stunden mehr pro Woche auf dem Sportplatz unterwegs war. Höher zu spielen war lange undenkbar, dann eine gewisse Zeit irgendwo eine entfernte Idee, letztlich wurde mir dann aber doch klar, dass man dafür vor allem eins braucht: Angebote. Und die hatte ich seit der F-Jugend nicht mehr (Ausgenommen von TuS Schaidts dritter Mannschaft).
Irgendwo ist das natürlich schade, weil jedes Interesse eines anderen Vereins natürlich die eigene Leistung würdigt, andererseits bin ich froh, nicht in die Situation zu kommen, in der man in jungen Jahren einem Traum verfällt, dem man viel hinten an stellt und eine realistische Chance diesen zu erreichen doch sehr gering ist und man am Schluss dann doch wieder in der Landesliga rumgurkt.


Ich erinnere mich an den Last-Minute Elfmeter, der der A-Jugend im allerletzten Moment die Verbandsliga rettete. Was war Deiner Meinung nach Dein größter Erfolg?

Das war natürlich ein schöner Moment und zum Glück spricht keiner mehr von der unterirdischen Leistung die ich und wir als ganze Mannschaft in den 95 Minuten vorher geliefert haben..
Einen „großen Erfolg“ habe ich glaube ich nicht. Eher einige kleinere, die ich immer für eine gewisse Zeit als „größten Erfolg“ bezeichnet habe.

Eine kleine Liste:
- Bin nie während eines Spiels in die Rasensprengerversenkung eines Sportplatzes getreten
- F-Jugend 25:0 Sieg gegen Läämersche
- Gegen Braunschweig 2 gute Balleroberungen gehabt (gibt’s auf Video)
- Martin Harnik ins Eckel geschickt
- Nie nach Offenbach gewechselt (daran sind ja einige meiner Kollegen gescheitert)


Gegen Ende der Saison bist Du endlich wieder verletzungsfrei geblieben und hast großteils als Innenverteidiger fungiert. War das Deine Lieblingsposition?

Naja, eigentlich hat mir das defensive Mittelfeld schon immer sehr gut gefallen. Wir hatten zwar in den letzten Spielen auch hinten ordentlich Betrieb (Tabellenletzter in den letzten 5 Spielen quasi) aber insgesamt ist im Mittelfeld natürlich ein bisschen mehr los. Man kann ein bisschen mehr laufen und hat einfach vielseitigere Aufgaben meiner Meinung nach.
Allerdings muss ich auch anerkennen, dass ich im Vergleich zu „Alexl“, „Isi“ und dem „verlängerten Trainerarm“ (zuletzt dann auch noch dem Heimkehrer der „WildCats“) dann einfach in manchen Bereichen den Kürzeren habe/ziehe. Deshalb bin ich froh, dass ich auf anderer Position meine Einsatzzeit bekommen und meine Leistung gegen Ende auch endlich mal wieder abrufen konnte. Hat Spaß gemacht.

Deine (vorerst) letzten Worte an die Viktoria………..

Danke an einen Verein, der zwischen Dorfverein und Professionalität nicht den Charakter verloren und keine Charaktere rausgedrängt hat – was hoffentlich noch weiter so gemacht wird.
Wichtig ist nur: Wir heißen jetzt nicht mehr Viktoria. Wir sind jetzt die „Lizzards“
Tschüss.

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