Viktoria erwischt rabenschwarzen Tag

Landesliga Ost, Nachholspiel
SV Viktoria Herxheim – SV Rülzheim 0:5 (0:3)
O:1 Stock (8.), 0:2 Vollmar (20.), 0:3 Mustafa (45.+2 Foulelefmeter), 0:4 Bittner (47.),
0:5 Mustafa (78.)

Bei der Viktoria ging bei herrlichem Fussballwetter und gut gefülltem Stadion im Südpfalzderby alles schief was schief gehen konnte. Der Gast hatte einen guten Tag erwischt und war über neunzig Minuten die bessere Mannschaft. Zudem erzielte man immer dann Tore, wenn die Viktoria ins Spiel zu kommen „drohte“.
Zum Spielverlauf:
Die Mannschaften tasteten sich zu Beginn ab, Herxheim war leicht feldüberlegen.
Mit dem ersten guten Angriff ging Rülzheim in Führung. Die linke Abwehrseite ließ Istanbulu gewähren, seine gut getimte Flanke konnte Moritz Stock ohne Probleme verwerten (8.). Die Viktoria zeigte sich geschockt, Rülzheim wollte nachsetzen und kam zu zwei Freistoßchancen, beide vergeben von Bittner (13./17.).
Die erste gute Möglichkeit für die Viktoria nach achtzehn Minuten. Phillip Keller schaltete sich in den Angriff ein, wurde übel von den Beinen geholt, die gelbe Karte blieb aus, das Leder kam zu Julian Hahn, dessen Flanke wurde noch leicht abgefälscht ,der einköpfbereite Patrick Stieber war daraufhin zehn Zentimeter zu kurz und konnte den Ball nicht erreichen (18.).
Die Viktoria schien ins Spiel zu kommen, prompt folgte mit dem schönsten Angriff des Abends, das 0:2. Vollmar schloß eine gute Kombination mit einem unhaltbaren Schuss an den Innenpfosten ab.
Die Viktoria kam langsam wieder zurück, zwei vielversprechende Angriffe über Stieber, fanden in der Mitte keine Abnehmer. Rülzheim zog sich in dieser Phase etwas zurück und ließ Herxheim kommen.
In der 34. Minute die nächste umstrittene Szene, die alle vom Schiedsrichtergespann gegen die Viktoria entschieden wurden.
Bei einem Freistoß von Christian Slatnek, wurde Christian Pabst vom Rülzheimer Keeper regelrecht abgeräumt. Er musste minutenlang behandelt werden (32.).
In der Nachspielzeit der ersten Hälfte entschied sich die Partie. Einen Angriff über Hahn und Ismael Imre köpfte Mike Tiator an die Rülzheimer Latte (45.). Der direkte Gegenzug war schon abgefangen, als Pabst das Leder am eigenen Strafraum verlor.
Bittnerlief auf den Keeper zu, Pabst foulte und es gab die unselige Doppelbestrafung.
Rote Karte und Elfmeter. Mustafa verwandelte sicher und die Partie war entschieden (45.+2).
Die Viktoria kam zu zehnt motiviert aus der Kabine und wollte zumindest das Ergebnis freundlicher gestalten, da reihte sich schon der nächste Fehler ein. Eine Flanke an Freund und Feind vorbei schlug zum 0:4 (47.) in Konstantin Stengels Kasten ein.
Immerhin fiel das Team nicht völlig auseinander. Marco Wünstel nach Slatnek-Vorlage verfehlte den Ehrentreffer nur um eine Fußspitze ((52.). Slatnek selbst scheiterte aus kurzer Distanz am Keeper (56.).
Das Spiel wurde ruhiger. Rülzheim verpasste zu diesem Zeitpunkt nachzulegen, das war aber auch nicht nötig. Die beste Viktoria-Chance dann nach 77 Minuten. Einen zu kurzen Rückpass hätte Stieber erlaufen. Rülzheims Keeper kläre mit der Hand – erneut blieb der Schiedsrichterpfiff aus. Im direkten Gegenzug erzielte Mustafa nach einer Ecke das 0:5. Eine letzte Viktoria- Möglichkeit vergab der eingewechselte Nicolas Fink (82.).
Aus Sicht der Viktoria ein sehr ärgerlicher Abend. Man fand zu keiner Zeit richtig ins Spiel, spielte viele ungenaue Pässe, war zu wenig aggressiv ( und bekam trotzdem fünf gelbe und eine rote Karte) und haderte oft und oft zurecht mit Schiedsrichterentscheidungen (Rülzheim hatte deutlich mehr Fouls, aber nur drei gelbe Karten).

Das Spiel sollte man von Viktoria-Seite schnellstmöglich abhaken – man spielt schließlich eine gute Saison und steht im Mittelfeld der Tabelle.
Glückwunsch an Rülzheim zu einem verdienten Derbysieg.

Für die Viktoria spielten:
Stengel - Kamara, Keller, Cenusa, Pabst - Slatnek (75. Fink), Wünstel (82. R.Hahn), Imre, Tiator (65. Dullaj), J.Hahn - Stieber