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Ein Groundhopper in Viktoria Reihen

Im Interview Andre Füsterer

Andre Füsterer ist bekennender KSC Fan, nahezu ein „Allesfahrer“ und leidenschaftlicher Groundhopper. Dies zeigt schon deutlich welchen Stellenwert Fußball bei Ihm einnimmt und das nicht nur durch blinde Anhängerschaft zu einem Club, sondern aus Liebe zu dem Sport, welchen wir doch alle lieben. Selbst einst aktiv für die Viktoria zieht er sportlich begeistert seit Jahren durch die Lande und kann viel erzählen.

 

Hallo Andre, zuerst einmal ein herzliches Hallo und Danke das du für ein Interview bereitstehst. Groundhopping! Was ist das eigentlich genau? Macht man Das alleine, in der Gruppe oder gar in organisierten Clubs? Und bezieht sich dies bei dir nur auf den Fußball oder den Sport im Allgemeinen?

Hallo Rolf, vielen Dank, dass ich etwas über mein Hobby erzählen darf.
Das Ziel hierbei ist recht einfach: Fußballspiele in möglichst vielen verschiedenen Stadien/Sportplätzen zu besuchen. Hierbei gibt es nicht wirklich feste Regeln, für mich persönlich habe ich aber Sportart Fußball und „Halbzeit zählt“, also jeweils auch mindestens 45 min ein Spiel zu verfolgen, festgelegt.

Das Hoppen mache ich tatsächlich auf alle von dir genannten Arten. Vieles alleine, einiges in Kleingruppen und natürlich über KSC- oder über unseren FCK Fanclub.

 

Seit wie vielen Jahren bist du schon dabei beim Groundhopping und wie kamst du dazu, bzw. was gab den Ausschlag?

Seit knapp 20 Jahren gehe ich jetzt schon regelmäßig zum KSC und natürlich kamen da auch mal Auswärtsfahrten dazu. Durch die vielen Auf- und Abstiege auch einige in den deutschen Profiligen.
Über meine Aktivität als Spielleiter beim SVH vor ein paar Jahren habe ich auch die südpfälzischen Grounds gut abgedeckt.

Insgeheim war ich schon immer ein Hopper, da ich auch gerne andere Sportveranstaltungen und auch Konzerte besuche. Ausschlaggebend für die Intensivierung war aber Corona. Fußball war fast das Einzige was möglich und offen war. Dann wurde ich endlich überredet mir die Groundhopper-App Futbology herunterzuladen (spezieller Dank an Jenny, Andi und Lars).

 

Natürlich dürfen die obligatorischen Fragen auch nicht fehlen. Wie viele Spiele hast du gesehen und in wie vielen Stadien warst du schon unterwegs? Ist dabei nur der Profisport im Fokus oder auch der Amateursport? Bzw. führte dich der Weg auch ins Ausland und welche Länder konntest du damit kennenlernen?

Aktuell sagt die Statistik 823 Spiele in 334 Grounds (davon 4 in Herxe J). Spiele sind wahrscheinlich schon deutlich im vierstelligen Bereich und natürlich auch im Amateurbereich. Highlights bei meinen kompletten Ligen sind die erste und zweite Bundesliga sowie die Bundesliga der Frauen.
Länderpunkte außerhalb Deutschlands habe ich „nur“ in Frankreich, Schweiz, England und USA.

 

Menschen hast du sicherlich viele Kennengelernt. Was waren für dich die verrücktesten Typen und warum? Gab es ein Kennenlernen was dir besonders im Gedächtnis geblieben ist oder entwickelten sich daraus gar dauerhafte Kontakte oder Freundschaften?

Selbstverständlich gibt es viele Begegnungen und Erlebnisse und man ist gern mit Gleichgesinnten zusammen. Ob ihr es glauben wollt oder nicht, es gibt noch viel verrücktere Leute als mich und  die können stundenlang Geschichten erzählen (andererseits: wer von uns kann das nicht?). Stellt euch vor ihr habt auf Färöer oder Grönland Fußballspiele gesehen. Da stellt sich nicht nur die Frage nach Urlaubstagen und Finanzierung, aber dafür hört man umso lieber zu.

 

Hast du auch negative Erfahrungen gemacht? Gerade die Gewaltbereitschaft in den Stadien ist in den letzten Jahren schon enorm gestiegen und dies macht doch sicherlich auch nicht vor dem neutralen Anhänger halt.

Als neutraler Zuschauer hatte ich meinem Wissen nach noch nie Probleme. Allerdings gab es bei Auswärtsspielen schon mal ungemütliche Begegnungen mit dem Gegner oder der Polizei. Man muss immer wissen wer der Gegner ist und in welcher Region man sich aufhält. Seit einigen Jahren trage ich deshalb auch konsequent keinerlei Fanartikel.

 

Erzähl mal. Was war deine bisher stressigste Reise und hat sich der Aufwand gelohnt? Ich könnte mir denken der Aufwand steht nicht immer im Verhältnis zu dem was man dann als Erfahrung mitnimmt. Oder kann man das so nicht sagen?

Das lässt sich nicht wirklich pauschalisieren, manchmal kann man auch einem schlechten oder torlosen Spiel was abgewinnen. Natürlich ärgert man sich wenn man weit fährt und sein Team dann verliert. Das Schöne am Hoppen ist, dass es einem oft egal ist wer gewinnt.

Stressig war bestimmt die EM 2016 als ich zusammen mit Stefan Mayer ein Follow-your-Team-Ticket hatte und die Reise unglücklich im Halbfinale endete. Vier Wochen Urlaub und Enttäuschung kurz vorm Ziel, aber eine unglaubliche Erfahrung.

 

Was war dein schönstes Erlebnis bisher? Und jetzt sag nicht ein Spiel der Viktoria, welche du ja auch wenn möglich besuchst. : - )) Und was war dein weitester Weg?

Für meinen weitesten Weg verweise ich auf die Länderpunkte. Innerhalb von Deutschland war das bisher Rostock. An unsere glorreichen 1b-Zeiten erinnere ich mich natürlich gerne, aber auch hier kann man es unterschiedlich sehen. Stolz bin ich nämlich besonders auf meine perfekte KSC-Saison 2008/09 (37 von 37 Pflichtspielen), auch wenn diese mit dem Abstieg aus der Bundesliga endete.

 

Auch wenn du schon sehr viel Erfahrungen gesammelt hast und auch Beeindruckendes erlebt hast. Was fehlt noch? Wohin zieht es dich ganz besonders, bzw. was hast du dir noch als großen Traum aufgehoben?

Im Februar werde ich mit Zwickau noch die letzte Lücke in Liga 3 schließen, auch die 3 fehlenden Stadien der Regionalliga Süd habe ich mir für diese Saison noch vorgenommen. Generell strebe ich in den nächsten Jahren mehr Länderpunkte an, u.a. mit dem Ziel WM 2026 und dem Aztekenstadion in Mexiko City.

PS: in Verbindung mit Groundhoppen steht natürlich auch die Suche nach der perfekten Bratwurst und dem leckersten Bier. Mein Geheimtipp: Bei schönem Wetter ein Spiel im Kaiserstuhlstadion Bahlingen (Regionalliga Süd) inklusive dem Vereinsheim Ponderosa verbringen, das muss man erlebt haben.

 

Das Interview führte: Rolf Wetzka

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