Heute im Interview David Gschwind, Trainer unserer U17 B1-Junioren in der Verbandsliga Südwest.

Hallo David, du gehst in deine 2. Saison als U17 Trainer bei der Viktoria. Wie fühlt man sich als junger Coach, der selbst vor ein paar Jahren noch Jugendspieler der Viktoria war?

Ja das stimmt, meine Zeit in der A-Jugend der Viktoria liegt jetzt gute drei Jahre zurück. Die Aufgabe als Trainer hat mich schon immer interessiert und ich habe mich gefreut, als Timo Theobald, mit dem ich in Hochstadt zusammenspielte, den Kontakt mit dem Jugendvorstand herstellte. Sicher fehlt es mir noch an Erfahrung, der geringe Altersunterschied zu den Spielern hat jedoch auch gewisse Vorteile.

Im letzten Jahr bist du als Co-Trainer in die Runde gestartet und hast im Winter dann die Mannschaft als Chef-Coach übernommen. In der neuen Spielzeit wolltest du berufsbedingt wieder als Co-Trainer arbeiten. Nun hat sich die Situation bereits vor Start der Runde wiederholt und du bist erneut Chef-Coach. Wie bekommst du diese Situation und den großen Aufwand bewältigt?

Der Aufwand ist schon groß, wenn man bedenkt, dass wir in der Woche 3 Mal trainieren und jedes zweite Wochenende oft eine weitere Anreise zu den Auswärtsspielen haben. Auch die Trainingsvorbereitung erfordert Zeit, wobei die berufliche Ausbildung nicht zu kurz kommen darf. Eigentlich wollte ich dieses Jahr etwas kürzertreten. Nachdem das Amt jedoch kurzfristig frei wurde, konnte ich nicht nein sagen. Um alles unter einen Hut zu bekommen bleibt mir jedoch wenig Freizeit.

In der abgelaufenen Saison konntest du bereits mit einem großen Teil des Kaders zusammenarbeiten und kennst viele Jungs. Wie haben sich die neuen Spieler integriert? Und wie lief bei euch die Vorbereitung?

Ich arbeite jetzt mit dem 2002er Jahrgang schon anderthalb Jahre zusammen und kenne meine Spieler mittlerweile sehr gut. Die Jungs haben schon im letzten Jahr teilweise regelmäßig gespielt, weshalb sie auch den Stamm der Mannschaft bilden. Aus der U15 sind interessante Spieler zu uns gestoßen, die wir behutsam an den schnellen und körperbetonten Fußball der B-Junioren Verbandsliga heranführen wollen. Außerdem haben wir noch zwei Spieler aus unserer letztjährigen B2 mit in den Kader genommen. Mit Anis Sahil aus Lauterbourg und Rückkehrer Kevin Exner verstärken uns zwei externe Neuzugänge. Mit der Vorbereitung können wir zufrieden sein, denn wir hatten trotz der Ferienzeit eine gute Trainingsbeteiligung. Die Chemie in der Mannschaft stimmt und wir haben zusammen viel Spaß, nicht zuletzt auch aufgrund unseres Trainingslagers in Herxheim, wo wir von helfenden Eltern gut versorgt wurden.

Aufgrund vieler Probleme geriet man in der letzten Spielzeit überraschend und unnötig in Abstiegsnöte. Wie schätzt du die Situation dieses Jahr ein? Und welches Leistungsniveau hat dein Kader?

In der letzten Spielzeit hatte die Mannschaft oft mit Verletzungen zu kämpfen, die sich durch die gesamte Spielzeit zogen. Dadurch konnten wir nicht immer die Leistung abrufen, die wir uns erhofft hatten. Auch in diesem Jahr ist unser Ziel, den Klassenerhalt zu schaffen. Es ist wichtig sich schnell einzuspielen, um gleich zu Beginn der Saison konkurrenzfähig zu sein. Wo genau das Leistungsniveau liegt ist schwer zu sagen, man weiß eben vorher nicht wie stark die Konkurrenz ist. Das Unentschieden in der ersten Begegnung gegen Schott Mainz geht in Ordnung, unglücklich war die Niederlage in Offenbach.

Mit Jürgen Groß als Fitnesstrainer und Thomas Gemmar als Spielleiter hast du 2 erfahrene Jungs an deiner Seite. Wie läuft die Zusammenarbeit? Denn auch diese Konstellation ist in dieser Form ja neu.

Die Zusammenarbeit läuft sehr gut. Wir tauschen uns regelmäßig aus und sprechen sehr offen und vertrauensvoll über sportliche Angelegenheiten. Unser Fitnesstrainer Jürgen Groß macht einen hervorragenden Job. Er sorgt für ein ausgewogenes Fitnesstraining und ich verspreche mir auch einiges in Sachen Verletzungsprophylaxe. In Thomas Gemmar haben wir den idealen Spielleiter, der sich um den gesamten Spielbetrieb bis ins Detail kümmert und alles perfekt organisiert. Ohne die Beiden, von denen ich auch noch viel lernen kann, würde das Ganze nicht funktionieren.

Die B-Junioren Verbandsliga wird in diesem Jahr sicherlich eine Herausforderung für euch darstellen. Viele starke und attraktive Gegner warten auf euch. Wie schätzt du eure Situation ein? Und womit kann der B1-Fan rechnen?

Ich bin von meinem Team überzeugt, wir haben viele verschiedene Spielertypen, die uns gerade in der Offensive variabel machen. Das Spiel gegen den Ball wird sehr wichtig sein für uns. Wir wollen hinten gut stehen und Umschaltmomente erzeugen. Die Liga ist enorm stark, kleinste Fehler werden eiskalt ausgenutzt. Es werden wieder starke Mannschaften bei uns in Herxheim zu Gast sein, wie z.B. die U16 des FCK, aber auch der FK Pirmasens und die SG Meisenheim schätze ich stark ein. Ich hoffe, dass wir von Verletzungen verschont bleiben, denn wir haben nicht die Kaderbreite, um viele Ausfälle zu kompensieren. Jeder im Team hat verinnerlicht, dass wir gegen den Abstieg spielen und wir nehmen zusammen als Team die Herausforderung gerne an.

Hättest du 3 Wünsche frei. Was würdest du deinem Team wünschen?

Wir wollen, dass die Jungs gerne ins Training kommen und Spaß bei der Sache haben. Es darf auch mal gelacht werden, um die Gemeinschaft zu stärken. Außerdem wünsche ich mir, dass die Jungs weitestgehend verletzungsfrei bleiben. Jeder Spieler soll sich weiterentwickeln, sowohl als Fußballer als auch als Mensch und Persönlichkeit. Und wenn wir dann noch den Klassenerhalt schaffen, bin ich zufrieden.

Das Interview führte Rolf Wetzka