Chronik

Chronik der Viktoria

Die Gründung des Vereins

Der Sportverein „Viktoria“ Herxheim wurde 1913 als Fußballverein "Viktoria" gegründet. Es waren damals etwa 15 junge Leute, die sich dem aufkommenden Fußballspiel verschrieben hatten und bereit waren Opfer über Opfer auf sich zu nehmen, um diesem Sport auch in dem größten Dorf der Südpfalz Eingang zu verschaffen. Die Vereinsgeschichte konnte nur noch aus dem Gedächtnis der seinerzeit beteiligten Männer rekonstruiert werden, denn im Jahre 1945 wurde der Sportverein "Viktoria", wie viele andere Vereine auch, aufgelöst und alles verfügbare Gut durch Besatzungssoldaten vernichtet. So musste für die Zeit von 1913 bis 1945 das Erinnerungsvermögen einspringen.

Das offizielle Geburtsdatum der "Viktoria" lautet: 13. Februar 1913. An diesem Tag versammelten sich 13 junge Leute in der Gastwirtschaft "Zum Rheinischen Hof" am Herxheimer Bahnhof und beschlossen einen Fußballverein zu gründen. Der damalige Besitzer der Gastwirtschaft; Herr Eugen Gauly, hatte das Bestreben dieser jungen Leute dadurch tatkräftig unterstützt, dass er in der schweren Anfangszeit sein Lokal als Vereinslokal zur Verfügung stellte.

Otto Koob, damals bei der Zigarettenfabrik Kurze & Hering beschäftigt, wurde einstimmig zum 1. Vorsitzenden gewählt. Man begann mit großer Zuversicht und ließ nichts unversucht dem Fußballsport zum Durchbruch zu verhelfen. Der Schulhof war erste illegale Übungsstätte des jungen Vereins. Dort spielte man Fußball und stellte Überlegungen an, wie man weiter kommen könne. Die örtliche Polizei duldete das Fußballspielen auf dem Schulhof nicht und man musste sich bald nach einem anderen Platz umsehen. Gut gesinnte Grundstückseigentümer überließen den begeisterten Fußballspielern in der Nähe des jetzigen Sportplatzes im Wald "Am Krönungsbusch" nördlich des Saugrabens eine Wiese, die zunächst für die Austragung von Wettspielen zur Verfügung stand. Das erste Wettspiel fand am 13. September 1913 gegen Germersheim statt und endete mit einem 3:3 Achtungserfolg.

In der ersten Zeit konnte noch kein umfangreicher Spielbetrieb organisiert werden, weil im südpfälzischen Raum nur die Vereine Germersheim, Speyer, Landau, Pfortz und Wörth existierten. Bis zum 1. Weltkrieg wurden nur Freundschaftsspiele ausgetragen. Während des Krieges ruhte der Spielbetrieb und das Vereinsleben.

Die Zeit nach dem 1. Weltkrieg

Schon unmittelbar nach Beendigung des Krieges fand man sich wieder zusammen und fing an, die fußballbegeisterten Freunde zusammenzurufen. Für Otto Koob, der noch vor dem 1. Weltkrieg Herxheim verlassen hatte, wurde Paul Engel zum 1. Vorsitzenden gewählt. Er gab sich die größte Mühe dem Verein wieder auf die Beine zu helfen. Die aus dem Krieg zurückgekehrten treuen Gefährten, viele waren gefallen, unterstützten ihn mit Nachdruck und so herrschte schon bald wieder reges Leben im Verein.

Eine Wiese der Metzgerei Georg Müller im Bereich zwischen Altbach und Neunmorgenweg gelegen war der zweite Platz auf dem gespielt wurde. Den Vorschriften entsprechende Tore und eine Platzumzäunung wurden errichtet. Fußballvereine schossen nun wie Pilze aus dem Boden. Selbst in Herxheim wurde ein weiterer Verein, die "Spielvereinigung 1920", gegründet.
Die "Viktoria-Mannschaft" wurde dank eines vorzüglichen Kampfgeistes, guter Führung und echter Kameradschaft immer stärker. Man eilte von Erfolg zu Erfolg und sicherte sich den Aufstieg in die damalige Liga-Mannschaften. Die "Viktoria" wurde 1920/21 Meister der C-Klasse, 1922/22 Meister der B-Klasse, 1922/23 Meister der A-Klasse und rückte in diesem Jahr in die Kreisliga auf.

In der damaligen Meistermannschaft spielten: Baumstark Jakob, Schultz Michael, Detzel Eugen, Bullinger Eugen, Trathwein Albert, Koch Rudolf, Kuntz Georg, Baumstark Franz, Schultz August, Bibus August, Balloff Franz.

Neuer Fußballplatz

Da die als Fußballplatz dienende Wiese der Familie Georg Müller als Dauerspielfeld wenig geeignet war, versuchte man bei der Gemeinde einen Vorstoß und erreichte schon binnen kürzester Frist eine positive Entscheidung. In seiner Sitzung am 17.08.1920 beschloss der Gemeinderat dem Verein einen 200 Meter langen Platz im Krönungsbusch zur Verfügung zu stellen.

Dieser Beschluss war für den aufstrebenden Verein von entscheidender Bedeutung. Vorstandschaft und Mitglieder gingen rasch an Werk. Schon kurz nach der Abholzung wurde mit der Räumung begannen. In seiner Sitzung vom 09.02.1921 hatte der Gemeinderat bestimmt, dass die beteiligten Vereine ("Viktoria" und Turnverein) die Herrichtung des Platzes selbst zu übernehmen haben. Mit Beschluss vom 18.01.1922 hat der Gemeinderat dem Fußballverein "Viktoria" 1913 e.V. in stets widerruflicher Weise gegen eine jährliche Abgabe von 1500 Mark (die Inflation war zu diesem Zeitpunkt in vollem Gange) die Benutzungsgenehmigung erteilt mit dem Recht der uneingeschränkten Benutzung als Sportplatz. Zugleich wurde auch das Recht verliehen den Platz zu umzäunen. Mit dem Sportplatz wurde zugleich ein kleines "Klubhaus" errichtet (Umkleideräume). Der Verein hatte die Absicht in diesem "Klubhaus" auch eine Ausschankstelle für Bier und Limonade zu errichten. Dies wurde allerdings vom Gemeinderat nicht genehmigt.

Am 01. Mai 1922 konnte das erste Spiel auf dem neuen Platz ausgetragen werden. Eine Welle der Begeisterung ging durch die junge Fußballgemeinde. Das Fest des Jahres war die Platzeinweihung, bei der die junge Herxheimer Mannschaft gegen den VfB Mühlburg, eine Mannschaft mit klangvollen Namen, spielte. In der Zwischenzeit hatte sich die 1920 gegründete Spielvereinigung aufgelöst und mit der "Viktoria" vereinigt. Von nun an führte der Verein den Namen Sportverein "Viktoria" 1913 e.V. und der Aufstieg der Mannschaft begann. Der Platz wurde ständig verbessert und zu einer guten Sportstätte ausgebaut. Der 2. Weltkrieg brachte wieder eine Unterbrechung des gesamten Spielbetriebes. Schon im August 1939 wurden viele aktive Spieler zum Kriegsdienst eingezogen.

Im Jahre 1942 musste schließlich der Spielbetrieb ganz eingestellt werden.

Die Wiedergründung nach dem 2. Weltkrieg

Nach dem Zusammenbruch scharten sich alte Sportfreunde und Anhänger des Fußballsports zusammen und erreichten im März 1946 (knapp ein Jahr nach Kriegsende) die Genehmigung zur Abhaltung einer Gründungsversammlung, nachdem durch Dekret der Besatzungsmächte seinerzeit alle Vereine aufgelöst wurden.

Eine Wiedergründung des Vereins musste auf alle Fälle angestrebt werden, was in der Gründungsversammlung vom 09. März 1946 im Saal der Gastwirtschaft "Zum goldenen Adler" auch geschah. In dieser Versammlung, an der auch der damalige Bürgermeister Adolf Knoll teilnahm, wurde Jakob Gilb zum ersten und August Deutsch zum zweiten Vorsitzenden gewählt. Mit dem Spielbetrieb wurde bald begonnen und der SV "Viktoria" kam wieder in aller Munde. Am 27./28. Juni 1953 konnte die "Viktoria" in gebührender Form ihr 40-jähriges Jubiläum feiern.

Ausbau von Rasenplatz und Clubhaus

In der Generalversammlung am 22. April 1961 wurde Julius Linzmaier für den am 14.08.1962 verstorbenen langjährigen Vorsitzenden Albert Schumacher, der sich große Verdienste um den Verein erworben hatte, zum 1. Vorsitzenden der "Viktoria" gewählt. Unter seiner Leitung begann ein großer Aufschwung in der "Viktoria". Er setzte sich mit Nachdruck dafür ein, dass nicht nur ein Rasenplatz entstand, sondern auch ein Hartplatz im Waldstadion. Auch die politische Gemeinde Herxheim unterstützte tatkräftig diese Vorhaben des Vereins. Das 50-jährige Jubiläum war ein großes Fest und fand am 22./23. und 29./30. Juni 1963 statt. Zum Jubiläumsspiel auf dem neuen Rasenplatz konnte die spielstarke Mannschaft des BC Oppau gewonnen werden. Schon bald zeigte sich, dass ein richtiger Trainingsbetrieb ohne Flutlichtanlage nicht mehr durchgeführt werden konnte. Im Jahre 1965 konnte diese Anlage im Waldstadion in Betrieb genommen werden, wobei sich das Mitglied Theo Müller besonders auszeichnete. Ein weiterer Rasenplatz im Innern des Waldstadions konnte im Jahre 1971 angelegt werden.

Auch das im Jahre 1957/58 errichtete Clubhaus im Westen des Rasenplatzes war den Bedürfnissen der "Viktoria" nicht mehr gewachsen. Die Pläne für einen Neubau eines größeren Clubhauses nahmen im Jahre 1964/65 Gestalt an. Unterstützung erfuhr der Verein durch die Gemeinde Herxheim und den Landkreis Landau - Bad Bergzabern. Das neue Clubhaus auf der Südseite des Rasenplatzes konnte am 12./13. Juni 1971 mit einer großen Feier und einem reichhaltigen Fußballprogramm eingeweiht werden. Das alte Clubhaus wurde umgebaut und der Jugend als Clubhaus übergeben. Ferner wurde der frühere Turnerplatz hergerichtet.

Im gleichen Zeitraum wurde das gesamte Wiesengelände nördlich des Viktoriaplatzes, das zum Bau weiterer 2 Plätze (heutiges Sportzentrum) benötigt wurde, durch den ersten Vorsitzenden Julius Linzmaier erworben. Die Arbeit im Verein nahm nie ab. Es folgten der Ausbau der Stehränge, die Renovierung des Jugendclubhauses, die Errichtung zweier Geräteräume und einer Mauer zum Luitpoldplatz, der Einbau einer vollautomatischen Berieselungsanlage in den Rasenplatz. Größtes Projekt war jedoch der Um- und Ausbau des Clubhauses. Im Jahre 1982 wurde damit begonnen. Am 01. Mai 1984 konnte das neue Viktoria-Clubheim mit zwei Bundeskegelbahnen eingeweiht werden. Erhebliche Zuschüsse erhielt der Verein vom Land Rheinland-Pfalz, dem Landkreis Südliche Weinstraße und der Ortsgemeinde Herxheim. Ohne diese Zuschüsse wäre es nicht möglich gewesen diese Programm zu verwirklichen.

Für seine großen Verdienste wurde Julius Linzmaier zum Ehrenvorsitzenden der Viktoria ernannt.

Umbau des Stadions

Unter Leitung des damals amtierenden 1. Vorsitzenden, Willi Ehmer, schickte sich die Viktoria an ihre bisher größte Investition der Vereinsgeschichte zu verwirklichen. Das Stadion der Viktoria sollte für rund 1 Million DM um- und ausgebaut werden.

Der alte Rasenplatz wurde total abgetragen, neu aufgefüllt und mit einem Rollrasen versehen. Die Stehränge wurden völlig neu gestaltet und das Fassungsvermögen des Stadions auf 99%0 Zuschauer erweitert. Außerdem erhielt das neue Stadion eine moderne Flutlichtanlage, die sich in vielen Spielen bereits bewährt hat. Im Juli 1995 konnte das neue Stadion mit einer Festwoche eingeweiht werden. Damit verfügt die "Viktoria" über eine Anlage, in der schon viele Bundesligavereine ihre Saisonvorbereitung durchgeführt haben.

Die sportliche Entwicklung

Nachdem die baulichen Voraussetzungen (Rasenplatz, Flutlichtanlage, Clubhaus usw.) geschaffen waren, begann auch der sportliche Aufschwung im Verein. In der Saison 1974/75 übernahm die 1. Mannschaft im ersten Spiel die Tabellenführung und gab sie bis zum letzten Spieltag nicht mehr ab. Die Mannschaft wurde Meister und stieg in die Südwestliga auf.
Im Jahre 1979 errang die 1. Mannschaft die Meisterschaft in der neu gegründeten Verbandsliga und schaffte damit den Aufstieg in die höchste Amateurklasse, die Oberliga Südwest. Im gleichen Jahr stieg die 1b-Mannschaft in die A-Klasse Süd auf.

Nach dem Abstieg aus der Oberliga im Jahre 1981 dauerte sechs Jahre ehe die 1. Mannschaft wieder den Aufstieg in die Oberliga schaffte. Den größten Erfolg konnte die 1. Mannschaft im Jahre 1990 verzeichnen. Sie gewann nicht nur den Meistertitel, sondern wurde auch SWFV-Pokalsieger und zog somit in den DFB-Hauptpokal ein. Gegner im Stadion "Am Krönungsbusch" war der FC St. Pauli, der die Viktoria erst in der Verlängerung mit 4:2 bezwingen konnte.
In der Saison 1999/2000 spielte die "Viktoria" in der Verbandsliga und hatte sich als Ziel einen Platz in der oberen Tabellenhälfte gesetzt.

Nach anfänglichen Erfolgen verlief die Saison 1999/2000 jedoch nicht wie gewünscht. Die Mannschaft geriet in eine Krise, konnte den Abstieg allerdings vermeiden. Auch die Saison 2000/01 verlief nicht nach Wunsch. Nach gutem Start kam am 10. Spieltag der Einbruch. Die Mannschaft marschierte dem Tabellenende entgegen und hatte am 19. Spieltag mit der 14. Tabellenposition einen Abstiegsplatz erreicht, auf dem sie wochenlang festklebte. Erst im vorletzten Spiel der Runde konnte mit einem Auswärtssieg beim SV Südwest Ludwigshafen der Klassenerhalt gesichert werden

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